Burger Journal 11 - April 2024

Die Bienenretter im Burgerwald IN DEN WÄLDERN RUND UM BURGDORF WURDE EINE URALTE TRADITION NEU BELEBT. DIE LETZTHIN IN FÜNF FÖHREN GESCHLAGENEN NISTHÖHLEN SIND EINE REMINISZENZ AN DIE VOR JAHRHUNDERTEN WEIT VERBREITETE ZEIDLEREI. «Streng genommen betiteln wir diese Art von Nistplätzen nicht als Zeidler- sondern vielmehr als Stamm- oder Biodiversitätshöhlen», sagt Raphaèle Piaget, Projektleiterin beim Verein Freethebees. Sie seien aber in ihrer Anlage von der Zeidlerei abgeleitet. Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass Zeidler, die mittelalterlichen Vorfahren der Imker, Bienen in Waldgebieten hielten. Sie nutzten natürliche Baumhöhlen oder schlugen Höhlen in Bäume, um den Insekten ein Zuhause zu bieten. Der Honig und das Wachs waren wertvolle Güter. Die moderne Version dieser Tradition zielt darauf ab, Arten zu unterstützen, die auf Baumhöhlen angewiesen sind, wie z.B. Fledermäuse und zahlreichen Insektenarten, die nebst der Honigbiene in Baumhöhlen leben und nisten.. Und falls sich in die im Burgdorfer Wald geschlagenen Höhlen auch Honigbienen einnisten würden, so kämen diese in ein spezielles Monitoring-Programm, wie Raphaèle Piaget erklärt. www.freethebees.ch In Burgdorfs Wäldern summt und brummt es neuerdings auf ganz besondere Weise. Denn ein uraltes Handwerk erlebt hier eine Renaissance: Die Zeidlerei. Diese Kunst, Bienen in Baumhöhlen zu halten, wurde einst weitläufig praktiziert, geriet aber vielerorts in Vergessenheit. In Burgdorf sollen vorab die wildlebenden Honigbienen von den neu geschlagenen Zeidlerhöhlen profitieren. Verantwortlich für die unlängst geschlagenen Höhlen ist der Verein Freethebees, der von Mitgliedern des hiesigen Natur- und Vogelschutzes kontaktiert wurde. Ein Volk Wildbienen hatte sich in einer alten Schwarzspechthöhle niedergelassen. Freethebees, bekannt für seine Bemühungen um nachhaltige Imkerei und die Förderung der Biodiversität, griff diese Gelegenheit auf: In Zusammenarbeit mit Experten und dem Forstbetrieb der Burgergemeinde wurden in fünf Föhren im Burgerwald Zeidlerhöhlen geschlagen. Diese dienen nun als Zufluchtsorte und Nistplätze für Wildbienen. Foto: Manfred Eichele / zvg. freethebees.ch

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=