Burger Journal 04 - Oktober 2020

bedienen konnte. Und offenbar schmeckt ihm der Ahorn besser als andere Bäume. Um die jungen Triebe zu schützen wird es deshalb höhere, teurere Schutz- rohre brauchen, die dann auch den Hirsch abhalten können. DER ROHSTOFF HOLZ Schweizer Holz steht in starker Konkurrenz mit aus- ländischen Anbietern. Weil praktisch ganz Mitteleuropa von der Borkenkäferplage erfasst wurde, sind die Märkte gesättigt und werden mit billigem «Käferholz» überschwemmt. Der ungünstige Eurokurs trägt auch nicht gerade dazu bei, dass Schweizer Holz besonders gut nachgefragt wird. Trotzdem gelingt es der Burgergemeinde, das anfal- lende Holz – wenn auch zu ungünstigen Preisen – zu verkaufen. Auch das befallene «Käferholz» hat, abge- sehen von den blauen Verfärbungen im Randbereich, keinerlei technische Nachteile. Einzig wegen dieses optischen Mankos kann «Käferholz» nicht mehr in al- len Bereichen eingesetzt werden. Es gibt aber auch Nutzungsbereiche, die seit einigen Jahren an Bedeutung gewinnen. So erfreut sich Holz im Konstruktions-, Haus- und Wohnungsbau zunehmen- der Beliebtheit. Man baut Brücken, Hallen und mittler- weile sogar kleinere Hochhäuser und ganze Wohnüber- bauungen aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz. HOLZ FÜR WÄRMEENERGIE Auch die Wärmeproduktion mit Holz ist ein wachsender Markt. In Burgdorf und Umgebung werden von der Lo- calnet AG mehrere Wärmeverbunde betrieben, die durch Heizzentralen gespiesen werden. Diese Strategie wird von der Einwohnergemeinde Burgdorf auch in Zu- kunft weiter vorangetrieben. Mittelfristig soll sich der Anteil an nachhaltiger Wärme mit Holz massiv erhöhen. Auch wenn das Verbrennen von Holz natürlich keine be- sonders erstrebenswerte Nutzung ist, trägt sie doch zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei. Und damit nicht zu- letzt zu einer Dämpfung der Klimaerwärmung. Dies wie- derum würde unseren arg strapazierten und unter der Hitze leidenden heimischen Baumarten gewiss guttun. Die Bekämpfungstruppe: (v.l.n.r.) Janis Joos, Mathias Lanz, Florian von Ballmoos.