Burger Journal 07 - April 2022

So weit will es die Burgergemeinde Burgdorf und übrigens auch die Einwohnergemeinde Burgdorf nicht kommen lassen. «Wir werden auch im kommenden Frühling versuchen, die betroffenen Gebiete und Flächen so früh wie möglich und so oft wie nötig zu bearbeiten», sagt Fritz Iseli. Das heisst: Pflanzen ausreissen oder möglichst mit der ganzen Wurzel ausgraben und fachgerecht entsorgen. Denn Berufskraut und Co. dürfen nicht einfach in die normale Grünabfuhr gelangen, sondern müssen der Kehrichtverbrennungsanlage zugeführt werden. SCHWERARBEIT BEIM JAPANISCHEN KNÖTERICH Ein besonders hartnäckiger und schwer zu bekämpfender Neophyt ist der immer häufiger anzutreffende japanische Staudenknöterich. Er wurde vor rund 200 Jahren als Zier- und Futterpflanze und zur Befestigung von Böschungen aus Ostasien nach Europa eingeführt. Er verwilderte innerhalb weniger Jahrzehnte und verbreitete sich anfangs hauptsächlich entlang von Gewässern. Mittlerweile ist er fast überall anzutreffen und kaum kontrollierbar, obwohl er schon seit einigen Jahren auf der Liste der verbotenen Pflanzen steht und im Handel nicht mehr zu finden ist. Durch sein extrem schnelles und dichtes Wachstum zu imposanten, bis zu drei Meter hohen Stauden lässt der Japanische Knöterich umstehenden Pflanzen keine Chance unter ihm zu gedeihen. Mit seinen unterirdischen Rhizomen, welche mehrere Meter tief reichen und in einem Umkreis von bis zu 7 Metern Triebe bilden, kann man grössere Exemplare des Knöterichs nicht einfach so ausreissen. Eine mechanische Bekämpfung ist dementsprechend aufwändig. Um die Ausbreitung konsequent einzudämmen, müsste die gesamte bewachsene Fläche etwa drei Meter tief ausgehoben und der gesamte Aushub entsorgt werden. Denn der Knöterich hat die Gabe, selbst aus kleinen Reststücken, die im Boden verbleiben, wieder neue Triebe zu entwickeln. Junge, kleinere Bestände kann man hingegen durch konsequentes, wiederholtes Ausreissen ausrotten. Allerdings nur, wenn man das über mehrere Jahre hinweg macht. ES BRAUCHT DIE MITHILFE ALLER Um der Ausbreitung der invasiven Neophyten Herr zu werden und damit die Artenvielfalt zu erhalten, sind alle gefordert, die für ein Stück Land, einen Garten oder Wald verantwortlich sind. «Es ist wichtig, dass auch Privatpersonen in ihren Gärten achtsam sind und die schädlichen Pflanzen fachgerecht tilgen», erklärt Fritz Iseli. Da gehe es beispielsweise darum, die Pflanzen möglichst vollständig zu entfernen und sie nicht in die normale Grünabfuhr abzugeben. Dies wäre nämlich ein weiterer Verbreitungsweg. Die Wurzeln des Japanischen Staudenknöterichs können in kleinste Ritzen von Mauern und Asphalt eindringen und diese durch ihr Wachstum sprengen. Durch seine dichten Bestände nimmt er einheimischen Pflanzen ihren Lebensraum.

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