Burger Journal 10 - November 2023

defläche nutzt Thomas Neuenschwander auch vier Hektaren Naturwiese für die Futterproduktion. Das jetzige Bauernhaus wurde 1955 nach einem Brand neu erstellt und der benachbarte Gasthof 1962 vom Landwirtschaftsbetrieb abgetrennt. Seit 1982 gehört zudem das Land des ehemaligen Binzberghofs zum Pachtbetrieb Sommerhaus. Zuvor wurde der Binzberg ebenso von der Burgergemeinde verpachtet. Dort zieht Thomas Neuenschwander seine Guschti auf, denn die Platzverhältnisse im Sommerhaus reichen nicht für mehr Vieh im Stall. Bis vor zehn Jahren gab es auch noch einen Schweinestall mit rund 60 Tieren. Diese mussten jedoch, gerade auch wegen der Nähe zur Gastwirtschaft und den Geruchsemissionen, mittlerweile weichen. «Aufgrund des Gasthofs sind wir ein Ausstellbetrieb», betont Thomas Neuenschwander im Hinblick auf die Herausforderungen, welche die Nähe seines Hofes zur beliebten Gaststätte mit sich bringt. KLIMA ALS HERAUSFORDERUNG Herausfordernd sind für den jungen Landwirt und seine Familie aber auch das sich wandelnde Klima. Denn langandauernde Trockenphasen machen den Bauern je länger je mehr zu schaffen. Hinzu kommen die Platzverhältnisse – nicht nur im Gebäude selbst, welches sich von einem traditionellen Emmentaler Hof mit Wohn- und Ökonomieteil, Stöckli und Spycher unterscheidet. Das Land ist auf mehrere Standorte verteilt und die Bewirtschaftung damit mit Wegstrecken verbunden. Ein generelles Problem, welches nicht nur den Landwirtschaftsbetrieb im Sommerhaus betrifft, dürfte die Abfallproblematik sein. Denn gerade in Stadtnähe wird benachbartes Agrarland auch zur Naherholung genutzt: Hundebesitzer schätzen die Wege entlang von Feldern und durch Wälder für ihre Spaziergänge mit ihren Vierbeinern ebenso wie Radfahrer und Wanderer. Hier gibt es Berührungspunkte und Reibungsflächen zwischen der Stadtbevölkerung und der Landwirtschaft. Denn bei weitem nicht jede Hinterlassenschaft von Mensch und Tier landet im Abfalleimer. Das ist leider Realität. DER LERCHENBODEN Das ist auch auf dem Lerchenboden nicht anders. Allerdings habe sich die Problematik seit der Einführung von Robidog stark verbessert, sagt Pächter Martin Hauert. Das Bauernhaus auf dem Lerchenboden wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und besteht noch heute. Es wird in dritter Generation von Martin Hauert gepachtet und bewirtschaftet.

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