Burger Journal 13 - April 2025

Der Sturm, der den Burgerwald veränderte 25 JAHRE NACH ORKAN LOTHAR Am Morgen des 26. Dezember 1999 lagen viele Menschen in der Schweiz noch im weihnachtlichen Festtagsmodus, als sich am Himmel etwas zusammenbraute, das die Forstwirtschaft im ganzen Land – und somit auch den Burgerwald rund um Burgdorf – erschüttern sollte. Der Orkan Lothar fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 272 km/h über Mitteleuropa und hinterliess in der Schweiz eine Schneise der Verwüstung. Im Emmental traf er auf eine Landschaft voller Nutz- und Schutzwälder, altehrwürdige Baumbestände – und auf Menschen, die sich mit Leib und Seele dem Wald verschrieben hatten. Einer von ihnen: Franz Peyer, damals Forst- und Domänenverwalter der Burgergemeinde Burgdorf. Am Tag des Sturms wollte Franz Peyer mit seiner Frau deren Eltern im Luzerner Hinterland besuchen. Doch bereits auf der Hinfahrt war in Häusernmoos Schluss. Umgestürzte Bäume blockierten die Strassen, an ein Weiterkommen war nicht zu denken. «Wir mussten umkehren und sind auf abenteuerlichen Wegen nach Hause gefahren.» Am Folgetag dann der Schock: Gemeinsam mit Revierförster Hans Buchser machte er sich ein Bild von der Lage in Burgdorfs Wäldern. Der Sturm hatte rund 32‘000 Kubikmeter Holz niedergemäht, was einer vier- bis fünffachen Jahresnutzung entspricht. «Das war schon ein schlimmer Anblick.» WUNDE IM WALD UND IM HERZEN Als ehemaliger Oberförster im St. Galler Rheintal hatte er zwar bereits zwei schwere Stürme erlebt. Und doch ging Franz Peyer dieses Ereignis besonders nahe. ALS DER ORKAN LOTHAR AM STEPHANSTAG DES JAHRES 1999 MIT VOLLER WUCHT ÜBER DAS EMMENTAL HINWEGZOG, VERWÜSTETE ER AUCH WEITE TEILE DES BURGERWALDES. DER DAMALIGE FORSTVERWALTER FRANZ PEYER ERINNERT SICH AN UMGESTÜRZTE BÄUME, ERSCHÜTTERNDE BILDER – UND AN EINE NATURGEWALT, DER NIEMAND GEWACHSEN WAR.

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