Burger Journal 05 - April 2021

Der bisherige Revierförster Simon Rieben wird neuer Bereichsleiter Wald der Burgergemeinde. nicht sein Ding, und so wechselte er schon bald nach Lyss an die Försterschule, wo er 16 Jahre lang unter­ richtete und schliesslich Vizedirektor wurde. STETS DAS POSITIVE VOR AUGEN Etwas mehr als die Hälfte des Burgdorfer Gemeinde­ gebiets befindet sich im Eigentum der Burgergemein­ de. Die Möglichkeit als Domänenverwalter und obers­ ter Förster Einfluss auf die Gestaltung des Raums nehmen zu können, habe ihn an seiner Arbeit stets gereizt. Eine von Grund auf positive Einstellung gegen­ über den Bedürfnissen der Burgdorferinnen und Burgdorfer sei ihm daher äusserst wichtig gewesen. Einerseits in Bezug auf die Entwicklung des Wohn­ raums. Andererseits, was das Zusammengehen der unterschiedlichen Interessen von Erholungssuchen­ den, Landwirten, Jägern, Naturschützern, Pferdelieb­ habern oder Imker anbelangt. Nach diesem nach Kon­ sens strebenden Grundsatz habe schon sein Vorgänger Franz Peyer gearbeitet. Denn: «Das ist wichtig fürs Image der Burgergemeinde», sagt Werner Kugler. Und wenn früher die Einnahmen aus dem Forstbetrieb die Liegenschaften finanziert haben, so ist es heute genau umgekehrt: Die vielen Baurechtsverträge sor­ gen dafür, dass genügend Geld für die Erhaltung und Bewirtschaftung der Burgdorfer Wälder vorhanden ist. «Dass dies jemals wieder ändert, ist möglich, al­ lerdings aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.» BAUSTELLEN UND MEILENSTEINE Werner Kugler hatte in seinemAmt zahlreiche Schnitt­ stellenfunktionen. Er verwaltete sowohl die Baurechte als auch die Pachtbetriebe. Darunter fallen zwei (frü­ her drei) landwirtschaftliche Güter sowie der weit he­ rum bekannte und beliebte Landgasthof Sommer­ haus. Letzterer hat ihn über die Jahre immer wieder beschäftigt. «Es ist ein historisches Gebäude, und da geht halt relativ viel kaputt.» 2008, ein Jahr vor der Übernahme durch die heutigen Pächter Sylvia und Al­ bert Leuenberger, wurde der Betrieb um- und ausge­ baut. «Heute stehen wir bereits wieder vor einer neu­ erlichen Sanierung», so Werner Kugler. Ziel sei es, das ursprünglich als Badehaus errichtete Sommer­ haus als Restaurant für alle zu etablieren und weiter zu betreiben. «Die Leuenbergers sind Gastgeber aus Familientradition und demzufolge für die Burgerge­ meinde ein Glücksfall.» Ein weiterer Glücksfall in der Ära Werner Kugler war der Bau des regionalen Eissportzentrums. «Ohne Urs Gnehm und mich gäbe es am Fabrikweg heute keine Localnet-Arena», betont Werner Kugler. Auch wenn ihm die Umstände, wie es dazu gekommen ist, schlaf­ lose Nächte bereitet hätten: Ein Mieter des heutigen Standorts der Eisbahn hatte es verpasst, seinen Ver­ trag zu verlängern. Der Holzlagerplatz wurde darauf­ hin im Landabtausch zum Bauland umgewandelt. «Dass wir bei diesem Geschäft ausgerechnet jeman­ dem aus der holzverarbeitenden Branche etwas weg­ genommen haben, hat mich sehr betroffen gemacht.» BAURECHTE ALS TÜRÖFFNER Während seinen Berufsjahren bei der Burgergemein­ de waren es insbesondere auch die Baurechte, welche einen grossen Teil von Werner Kuglers Alltag be­ stimmten und entsprechend Zeit in Anspruch nahmen. «Zu Beginn meiner Anstellung war das Choserfeld etwa zur Hälfte genutzt. Über die Jahre wurde das Areal komplett überbaut.» Die Verwaltung von Bau­ rechten diente Werner Kugler stets auch als Türöffner zu Personen und Unternehmen in Burgdorf. So war er

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