Burger Journal 06 - Oktober 2021

Sagenhaftes Wahrzeichen Burgdorfs EINE LANDMARKE DER LETZTEN EISZEIT Zusammen mit dem Schlossfelsen prägen die vier Gisnauflüe jenes markante Landschaftsbild, das für Burgdorf seit jeher so unverwechselbar ist. Natürlich gab es die imposanten Sandsteinfelsen schon lange bevor es Burgdorf gab. Sie entstanden zuallererst, wie die ganze Voralpenlandschaft und das Emmental aus dem Geschiebe, das die Auftürmung der Alpen brachte. Ihre eigentliche Form und Prägnanz erhiel­ ten die Flüe dann im Verlauf der mehrfachen Verglet­ scherungen bis hin zur letzten Eiszeit vor etwa 20’000 Jahren. Damals dehnte sich der Rhonegletscher von Südwesten Richtung Nordosten aus und bedeckte das ganze Mittelland von den Voralpen bis zum Jura. Burgdorf lag an seinem südlichen Rand. Die Aus­ dehnung des Gletschers hatte zur Folge, dass die Ur-­ Emme durch die gewaltigen Schutt- und Eismassen gestaut wurde und einen Stausee bis über Lützelflüh hinaus bildete. Die mehrmalige Ausdehnung der Alpengletscher hat also das eigentliche Relief der heutigen Landschaft gestaltet. Und weil Burgdorf quasi am Gletscherrand der letzten Eiszeit lag, entstand hier diese besondere Konstellation aus Molasseschichten, zwischen denen sich die Emme ihren Weg suchte. Dabei entstanden die Gisnauflüe und auch der Schlossfelsen. Jeden­ falls brachte diese topografische Gegebenheit unse­ rer Stadt die Umschreibung «Tor zum Emmental» ein. IMMER SCHON EIN LOGENPLATZ Die ersten durch urgeschichtliche Funde bestätigten Siedlungsspuren finden sich auf der nördlichsten, der sogenannten 1. Flue. Offensichtlich wurde dieser Platz DIE MÄCHTIGEN GISNAUFLÜE GEHÖREN ZUM GRUNDEIGENTUM DER BURGERGEMEINDE. SIE SIND HUNDERTFACH ABGEBILDETES BURGDORFER WAHRZEICHEN, GEOLOGISCHE LANDMARKE, SAGENUMWOBENER ORT UND NICHT ZULETZT AUSSERGEWÖHNLICHER BRUTPLATZ.

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