Burger Journal 02 - September 2019

Andrea Grichting studierte Germanistik und Anglistik, holte sich ihr Rüstzeug und Erfahrung als Bibliotheka­ rin während 20 Jahren in der «Bibliothek am Guisan­ platz» in Bern – der Bundesbibliothek, welche dem VBS angegliedert ist und sich fast ausschliesslich der Fachliteratur widmet. «In Burgdorf treffe ich natürlich auf eine komplett andere Situation mit mehr Leben und einer Medienvielfalt für den Alltag», sagt die 45-jährige, die mit ihrer Familie in Kirchberg wohnt. DIE SPUR WEITERVERFOLGEN Die Tatsache, dass Andrea Grichting auf eine, wie sie selbst betont, «gut aufgebaute und breit genutzte Bib­ liothek» stösst, motiviert sie. Umkrempeln und grund­ sätzlich neu organisieren braucht sie im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, der die treibende Kraft des Umbaus in den 1980-er Jahren war, nicht. «Es wird sich alles und nichts ändern», sagt sie mit einem Augenzwin­ kern. Will heissen: Ausweiten wo gewünscht, aus­ stauben wo nötig. «Ich will ganz klar in der Spur, welche Ziga Kump gezogen hat, drinbleiben.» Zu dieser Spur gehört unter anderem der Fokus auf aktuelle Literatur. Ein Anspruch, den sich Andrea Grichting klar gesetzt hat. Und sie möchte mit den Besucherinnen und Besuchern in Kontakt treten und deren Bedürfnisse erfahren. So wurden beispielsweise in einem ersten Schritt in der Cafeteria Zettel aus­ gelegt, auf welchen Wünsche in Bezug auf das vor­ handene oder anzuschaffende Angebot an Periodika wie Zeitschriften und Zeitungen geäussert werden können. «Ich will die Kunden spüren», so Andrea Grichting. BÜCHER ... UND MEHR Die Infrastruktur, zu der neben dem Café-Bistro auch PC-Arbeitsplätze sowie ein frei zugängliches W-LAN gehören, wurden in der letzten Zeit ausgebaut. Die Stadtbibliothek dient also vielen nicht nur als Ausleih­ stelle für Bücher und andere Medien. Sie ist auch ein Ort der Ruhe, des Rückzugs – aber auch der Begeg­ nungen. Letztere finden insbesondere dann statt, wenn Anlässe wie etwa «Wort am Sonntag – Spoken Word in der Stadtbibliothek» oder die beliebten «BiBÜ – Bildergeschichten aus dem Bücherhaus» auf dem Programm stehen. Die äusserst beliebte Lese- und Erzählaktion für Kinder im Vor-Kindergartenalter und deren Eltern startet wieder nach den Herbstferien. «Aber es wird bestimmt auch in diesem Sektor Neues geben», verspricht die neue Bibliotheksleiterin. PHYSISCH UND DIGITAL Rund 44‘000 Titel umfasst der Medienkatalog der Stadtbibliothek Burgdorf. Diese stehen den Kundin­ nen und Kunden als physische Werke im so genannten Freihandbereich, den meterlangen Regalen oder aber elektronisch in der digitalen Bibliothek zur Verfügung. Rund 10‘000 Bücher sind stets im Umlauf. Hier einer­ seits für die nötige Ordnung zu sorgen, das betriebs­ wirtschaftliche Denken einzubringen und eben auch die einen oder anderen neuen Steine ins Rollen zu bringen – darauf freut sich Andrea Grichting. Informa­ tionen zu Öffnungszeiten, Anlässen sowie Ausleih­ bedingungen mit den unterschiedlichen Abos finden sich auf der neuen Website der Burgergemeinde Burgdorf, beziehungsweise in der dort eingerichteten Abteilung für die «Biblere». www.bus-biblio.ch

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