Burger Journal 03 - April 2020

Diese Dienstleistung bietet das Burgerarchiv nicht nur Privatpersonen, sondern auch Institutionen und Organisationen an. So findet man die Unterlagen der 1957 bis 2000 aktiven «Galerie Bertram», die im re­ gionalen Kulturleben grosse Bedeutung hatte, eben­ so wie das komplette Archiv des Casinotheaters. Ein besonderes Highlight hierbei sind die Gästebücher, in denen sich unter anderem Friedrich Dürrenmatt und Mani Matter in origineller Art und Weise verewigt haben. So brannte Mani Matter offensichtlich mit seinem «azündte Zündhölzli» ein Loch in seine Gäs­ tebuchseite. Ähnlich grosse Bedeutung haben die zahllosen Origi­ nalaufnahmen des bekannten Burgdorfer Fotoateli­ ers Bechstein. Hier verfügt das Burgerarchiv über eine immense Anzahl Fotonegative in Form von Glasplatten, die von 1870 bis 1956 reichen. Aber die Bechsteins waren nicht die einzigen Burgdorfer Fotografen, die weitherum von sich reden machten. WALTHER STAUFFER, FOTOREPOR- TER UND KORRESPONDENT Walther Stauffer kam 1915 in Basel zur Welt und wuchs ab dem vierten Lebensjahr in Burgdorf auf. Er absolvierte bei Louis Bechstein jun. die Fotografen­ lehre, studierte an der Kunstgewerbeschule in Zürich und anschliessend bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs an der Kunstakademie in München. Schon früh machte sich Stauffer als Fotoreporter einen Namen. Er war für ausländische Zeitungen tätig und war unter anderem bei der UNO in Genf als Kor­ respondent akkreditiert. Stauffers fotografisches Wirken konzentrierte sich auf die Bereiche Personen­ porträts, Reportagen, Ortsbilder, Landschaften und Natur. Er veröffentlichte mehrere Bildbände, die zu den Standardwerken der Fotografiegeschichte gezählt werden. Der fotografische Nachlass von Walther Stauffer im Burgerarchiv umfasst insgesamt 23 Schachteln mit Negativen und Papierabzügen zu den Themenkreisen Burgdorf, Emmental, Genf, Schweizer Kantone, Ausland und Reportagen. Ein Papierabzug Charlie Chaplin in Burgdorf, 1954. Fotografie von Walter Stauffer (Burgerarchiv).